„Brücken bauen für eine gelingende interprofessionelle Gesundheitsversorgung"
Mit unseren Referent:innen und Diskussionspartner:innen gelang ein inspirierender Austausch zu unserem Thema: „Brücken bauen für eine gelingende interprofessionelle Gesundheitsversorgung". Die Vielfalt der Ansatzpunkte zu interprofessioneller Zusammenarbeit für eine bessere Gesundheitsversorgung wurde von den Referent:innen in den Beiträgen verdeutlicht.
Herr Simon Drees eröffnete mit seiner Keynote die Perspektive seitens der EU-Commission und ging auf Themen wie Task Shifting im Gesundheitsbereich, „medical deserts" und die Vergleichbarkeit der Gesundheitsprofessionen innerhalb Europas ein. Auch lieferte er wertvolle Hinweise zu EU-Programmen, die interprofessionelle Zusammenarbeit fördern.
Referent:innen aus der Pharmazie, Pflege, Medizin, Lehre, aus dem Finanzwesen und eine Patientenvertreterin stellten ihre Sichtweisen und Anknüpfungspunkte zu interprofessioneller Zusammenarbeit in Kurzstatements vor. Beispielsweise wurden bestehende Projekte vorgestellt, die zu einer Qualitätsverbesserung der Versorgung durch gelungene interprofessionelle Zusammenarbeit beigetragen haben. Technische Umsetzungsideen für erleichterte Zusammenarbeit wurden zur Diskussion gestellt und die Wichtigkeit, bereits in den Ausbildungen interprofessionelle Zusammenarbeit zu lernen, unterstrichen. Ebenso wurde die Bedeutung des gemeinsamen Ziels für eine höhere Effektivität hervorgehoben und zum Abbau von bestehenden Hierarchien aufgefordert, um damit Versorgung neu zu denken. Kritisch wurde angemerkt, dass die tägliche Praxis der Zusammenarbeit und Mitarbeiter:innenzufriedenheit noch lange nicht so sind, wie wir sie uns wünschen. Hierzu sind Engagement und Geduld gefordert, um Brücken für eine interprofessionelle Gesundheitsversorgung zu bauen.
In der Podiumsdiskussion wurde diskutiert, wie interprofessionelle Zusammenarbeit gefördert werden kann, welche Erfolge im deutschsprachigen Raum erzielt wurden und welche Stolpersteine zu überwinden sind. Die Quintessenz der Tagung ist einerseits, dass ein Kulturwandel erfolgen sollte, um Ressentiments zwischen den Berufsgruppen abzubauen und um Vertrauen in interprofessionellen Teams aufzubauen. Die Sicht und die Wünsche der Patient:innen muss überdies noch mehr integriert werden. "Einfach mal machen" wurde zum Ausruf und heißt, dass die Dinge angepackt und ausprobiert werden sollten, anstatt sie breit und lang zu diskutieren; denn manchmal sind es auch die „kleinen Dinge", die die Zusammenarbeit fördern, wie z. B. gemeinsame Pausenräume.
Im Workshop – Zukunftsvisionen für Interprofessionalität entwickelten die Teilnehmer:innen in vier Gruppen jeweils ein Bild für die nächsten zu setzenden Aktivitäten und Prioritäten, die insbesondere durch die IP-HEALTH vorangetrieben werden sollen.
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